Sport nach der Wende
"Heute ist der Hochleistungssport in nahezu allen Ländern ein nicht zu unterschätzendes Element der Außenpolitik. Das sehr einprägsame Bild vom "Sportler als Diplomat im Trainingsanzug" war und ist in vielen Ländern verbreitet."
-- sport-ddr-roeder.de |
WM 2006 Deutschland
Der Weltfußballmeisterschaft fand 2006 in Deutschland statt und Berlin, die Hauptstadt, war voll von Touristen, begeisterten Fans und einer Stimmung wie eine fröhliche Party. Es war fast der erst Möglichkeit nach der Wende, dass viele sich stolz auf Deutschland fühlten und die konnten das Gefühl durch Fußball äußern.
"Und dann kam die Weltmeisterschaft 2006 und löste den Knoten - mit Freude und mit Emotionen jenseits der "deutschen Denk- und Grübel-Matrix". Wir konnten damit der Welt zeigen, dass wir Deutsche ganz normal sind: Dass wir in einer vielfältigen Gesellschaft wohnen und in keiner "No-Go-Area", dass wir nicht "Rammstein" sind, sondern tolerant und gastfreundlich, dass wir mit unserem Ordnungssinn und unserer Gründlichkeit vieles zum Funktionieren bringen und trotzdem enorme Lebensfreude entwickeln können. Mit diesem, sagen wir "emotionalen Ende einer langen Therapiesitzung", haben wir Deutsche endlich den gesunden Mittelweg in unserem Nationalgefühl gefunden: jenseits von Größenwahn, Minderwertigkeitskomplexen, romantischer Verklärung und Schuldgefühlen der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte....Unser neues Gefühl liegt zwischen "Ruck" und "Zuck", und es ist richtig und schön! Klar, wäre es jetzt an dieser Stelle viel cooler gewesen, das ganze intellektuell-ironisch zu zerlegen und auf Defizite in Deutschland hinzuweisen. Doch ich persönlich plädiere jetzt mehr dafür, auf diesem schönen, neuen Gefühl aufzubauen und einfach mal zu entspannen. "
-- Konstantin Faigle |
WM 2010 und Nationalstolz
Der 2010 Weltfußballweltmeisterschaft fand in Südafrika statt. Hier sieht man Menschen feiern und was die Jugendliche über Nationalstolz und Fußball 2010 denken.
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Frauen in Fußball und Nationalstolz
Belohnung?
"Auch die Belohnung für die sportlichen Erfolge war lange Zeit sehr gering. Die Spielerinnen der Nationalmannschaft erhielten für den Gewinn der ersten Europameisterschaften 1989 ein Kaffeeservice, 1991 ein Münzset und 1995 lediglich 6.000 DM. Die Prämie für den Gewinn des Weltmeistertitels 2003 betrug 15.000 Euro" -- bdb.de Also, was bedeutet es, wenn dieser große Äußerungen von Nationalstolz oder Patriotismus wirklich nur beim männliche Fußball gezeigt wurde? Deutschland hält Frauenfußball für Unwichtig, wenn sie von positiven internationallen Eindrücken denken, aber das ist auch nicht ganz anders als andere Länder. Aber das deutsche Volk überlegte gerade was Nationalstolz für sie bedeutet und wie es aussehen soll. Dieser sexistische Bevorzugung von Männer und Sport ist nicht neu, aber was bedeutet es jetzt, wenn Sport so eine geschichtliche Verbindung mit nationalem Einheit, internationaller Bedeutung und Nationalismus oft hat? Was bewerten sich das Volk wenn sie an Nationalstolz denken, besonders wenn sie sich über ihre Vergangenheit überlegen? |
Patriotismus in Deutschland
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"Das Fahnenschwenken hat wenig mit der deutschen Kultur oder dem Staat zu tun, vielmehr zeigt es eine rein oberflächliche Identifikation mit Deutschland. Eine reflektierte Auseinandersetzung mit deutscher Identität fehlt, die Identifikation ist nicht an Inhalte gebunden. Eine sichere Identität, zu der auch Nationalstolz zählen kann, ist positiv, denn ausgehend von einer sicheren Identität kann man ein gutes Verhältnis zu anderen entwickeln. Eine oberflächliche Identifikation hingegen führt zu einer Abschottung gegenüber anderen." -- Prof. Dr. Gunter A. Pilz |
"»Ich würde nicht sagen, dass ich stolz darauf bin, ein Deutscher zu sein. Stolz beinhaltet und erfordert für mich eine persönlich erbrachte Leistung. Ein Teilnehmer der Demonstrationen im Oktober 1989 hat vielleicht mehr Berechtigung als ich, Stolz zu empfinden. Ich bin aber durchaus froh, Deutscher zu sein, da es wahrlich schlimmere Schicksale gibt«, sagt Martin Stettner. Ähnlich geht es Silvia Albert, die ebenfalls keinen besonderen Stolz auf ihr Land empfindet. »Die meisten Deutschen haben wohl, wie ich auch, kein besonderes Nationalgefühl. Aber ich denke auch nicht, dass man sich heutzutage noch schämen muss, Deutsche zu sein«, betont die Studentin."
-- hastduzeit.de
"Es ist ein Bild der Harmonie, der Entspannung und mitten darin: Ich mit dem Schlapphut in unseren Nationalfarben. Und so wie dieses Bild am See sehe ich auch unseren neuen Umgang mit unserer Nation und unserem zugegebenermaßen nicht gerade einfachen Land. Es ist kein Patriotismus oder gar Nationalstolz. Es ist eher ein schönes Gefühl der Entspannung und der Normalität."
-- zeit.de
-- hastduzeit.de
"Es ist ein Bild der Harmonie, der Entspannung und mitten darin: Ich mit dem Schlapphut in unseren Nationalfarben. Und so wie dieses Bild am See sehe ich auch unseren neuen Umgang mit unserer Nation und unserem zugegebenermaßen nicht gerade einfachen Land. Es ist kein Patriotismus oder gar Nationalstolz. Es ist eher ein schönes Gefühl der Entspannung und der Normalität."
-- zeit.de
Viele Jugendliche schon 20. Jahre nach der Wende sagen: Vergangenheit ist Vergangenheit und Zukunft ist Zukunft. Sie möchten stolz auf Deutschland sein, besonders wenn es mit Sport zu tun hat, obwohl Nationalstolz und Sport eine komplizierte Geschichte in Deutschland hat. Ob Menschen mehr darüber nachdenken werden bevor sie noch wieder eine deutsche Fahne hochhielt ist noch zu sehen. Es stimmt, dass man soll an die Zukunft denken und für die Gegenwart und Zukunft leben, nicht immer Ruckwärts nachschauen zu müssen, aber werden die Erfahrungen der Vergangenheit noch erinnert werden? Kann man zu stolz sein? Wann darf oder soll man Nationalstolz zeigen? Wann geht man zu weit? Ob man darüber rückbezüglich sein wird ist noch zu sehen, aber 20. Jahre nach der Mauerfall in einem wiedervereinigten Land, gibt es doch viel darauf man stolz sein kann, aber wie? Wann? Wo?